Früher hat man oft direkt von christlicher Mission gesprochen. Inzwischen sind weltweit eigenständige christliche Kirchen entstanden, die ihre Missionsarbeit selber tragen, aber immer noch unsere Hilfe brauchen. Wie die eigenständigen Staaten der dritten Welt ja oft noch stark auf unsere Entwicklungshilfe angewiesen sind.
So entwickelte sich seit den späten 80ziger Jahren eine immer lebendiger werdende Partnerschaft von den Gemeinden des evangelischen Dekanates Kitzingen zu einer Ausbildungsstätte für junge Erwachsene der Evangelisch Lutherischen Kirche im Hochland von Papua New Guinea, dem sogenannten Lutheran Church College in Banz - kurz LCCB genannt.
Der neue Dekanatsmissionspfarrer, Hans Peter Hanstein mit seiner Frau Tilla aus Rödelsee haben im vergangenen Sommer von einer Besuchsreise von Banz neue Impulse mitgebracht hat. Die Feier eines gemeinsamen Partnerschaftssonntag hüben und drüber wurde für den 06.06.2010 vereinbart.
In allen Gottesdiensten des Dekanates fanden Gottesdienste mit Predigtvorlagen, Texten, Gebeten und Liedern aus PNG statt. In Rödelsee und Fröhstockheim war die Studentin, Christine Kunz vom LCCB als Predigerin zu Gast, begleitet von ihrem deutschen Lehrer, Pfr. Horst Gerber mit seiner Frau aus Ansbach. Gerbers haben die 31-jährige junge Frau, eine waschechte Newguinea, die nur einen deutschen Namen angenommen hat, vor wenigen Wochen von ihrem Einsatz dort mitgebracht. Sie hat vor 15 Jahren ihr linkes Bein oberhalb des Kies verloren und bekam nun im Wichernkrankenhaus von Rummelsberg eine Prothese angepasst. Die Gottesdienstbesucher konnten sich davon überzeugen welche Fortschritte sie bereits damit gemacht hat. Augenblicklich besucht sie ambulant eine Gehschule und Reha in Rummelsberg bzw. Ansbach. Ihre Rückkehr ist für Anfang August geplant. Übrigens Spenden dafür werden über „Mission EineWelt, Neuendettelsau, Konto Nr. 101 1111 bei der EKK BLZ 520 604 10 - Stichwart: Christine Kunz" dankbar angenommen.Die Gäste aus Banz konnten noch von zwei weiteren Projekten der Partnerschaft berichten. Anfangs des Jahres konnte die Rahmenkonstruktion für eine neue Kapelle - Oktagon = 8-eckiger Rundbau - mit dampfimprägnierten Telefonmasten einbetoniert werden. Damit ist der Grundstein sozusagen gelegt. Anfangs nächsten Jahres werden freiwillig Zimmerleute von hier die doppelstöckige Dachkonstruktion aufsetzen und den Bau ins Trockene bringen. Der Ausbau und die Fertigstellung wird vor Ort in Eigenregie vorgenommen. Die Einweihung ist für Anfang 2012 geplant. Übrigens die Kollekteneinlagen der Gottesdienste zum Partnerschaftssonntag ist für dieses Kapellenprojekt bestimmt.
Außerdem konnte zum zweiten Mal 2008 und nun 2010 ein Fortbildungskurs für ehemalige Absolventen des Colleges von Pfr. Gerber mit Unterstützung der Partnerschaft durchgeführt werden. 31 bzw. nun 27 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben die Kurse besucht. Ein Wir-Gefühl entwickelt sich unter den Exgraduates, die seit Jahren in verschiedenen Verantwortungsbereichen der einheimischen Kirche tätig sind. Sie werden die Zukunft der jungen Kirche entscheidend mitgestalten. Christine Kunz mit ihrer jungen FamilieÜber das Modell der Kapelle der Blick auf den Bauplatz bei der Grundsteinlegung
Das Leben im College
Ansbach, 10.06.10
Pfr. Horst Gerber